Hier erfährst Du mehr darüber, wie Stress entsteht und wie Achtsamkeit hilft, ihn zu reduzieren.
Alle äußeren und inneren Auslöser, welche eine Stressreaktion hervorrufen, bezeichnet man auch als Stressoren. Diese können unterschiedlichster Natur sein:
Die mentalen Stressoren stehen in der heutigen Zeit bei vielen Menschen bzgl. ihres persönlichen Stresserlebens im Vordergrund, aber natürlich können auch soziale Stressoren eine große Rolle spielen. Bei den körperlichen Stressoren sind in unseren Breiten vor allem Krankheiten oder Schmerzen relevant.
Wenn wir mit einem Stressor konfrontiert sind, dann reagieren wir auf mehreren Ebenen:
Häufig schaukeln sich die körperlichen, emotionalen und gedanklichen Stressreaktionen wechselseitig auf, so dass der Stress stärker wird oder länger andauert. Ein typisches Beispiel ist die "Angst vor der Angst" oder auch der Ärger über die Hilflosigkeit. Umgekehrt können durch Entspannungsübungen oder Sport körperliche Stressreaktionen abgebaut werden und sich in Folge dessen auch die Gefühle und Gedanken beruhigen.
Wenn ein Auto schnell auf uns zurast, empfindet das vermutlich jeder Mensch als lebensbedrohend und die sofort ausgelösten körperlichen Stressreaktionen ermöglichen (hoffentlich) einen schnellen Sprung zur Seite. Tatsächlich lebensbedrohende Situationen sind aber in unserem Alltag die absolute Ausnahme.
Die alltäglichen Stresssituationen sind heute eher das überquellende Email-Postfach, eine zusätzliche Aufgabe vom Chef, ein Konflikt mit einem Kollegen oder der Zeitdruck im aktuellen Projekt. Auf ein- und dieselbe Situation wird jeder Mensch unterschiedlich reagieren. Dies liegt vor allem daran, dass bei jedem die subjektiv empfundene Bedrohung durch eine Stresssituation unterschiedlich groß ist. Der eine kann zum Beispiel gut damit leben, dass er noch hunderte von ungelesenen Mails im Postfach hat, während der andere damit ein großes Problem hat, weil ja vielleicht eine wichtige Mail dabei sein könnte. Während die eine sich freut, dass der Chef ihr eine weitere Aufgabe gibt, weil sie dann ihre Kompetenz zeigen kann, fühlt sich ihre Kollegin überfordert.
Entscheidend ist also nicht die objektive Bedrohungslage sondern unsere subjektive Bewertung der Situation. Unsere persönliche Stressreaktion ist somit sehr stark abhängig von unseren sogenannten persönlichen Stressverstärkern, d.h. unseren Erfahrungen, Überzeugungen, Befürchtungen oder inneren Antreibern. Weit verbreitete Beispiele für persönliche Stressverstärker sind:
Achtsamkeit bedeutet, dass wir das, was in uns und außerhalb von uns passiert, bewusst wahrnehmen (äußere Ereignisse, körperliche Reaktionen, Sinneserfahrungen, Gedanken, Erinnerungen, Gefühle, …). Zusätzlich sind neben der Bewusstheit noch folgende Grundhaltungen der Achtsamkeit besonders wichtig:
Speziell der letzte Punkt erscheint bei zunächst vielleicht widersinnig, denn wir wollen ja etwas verändern. In unserer westlichen Welt lernen wir schon sehr früh, aktiv Dinge zu verändern, die wir gerne anders hätten. Das ist für viele Dinge auch sinnvoll, aber nicht unbedingt für Veränderungen, die in uns selber stattfinden. Es ist ein Paradoxon, dass sich die Dinge am ehesten dann ändern, wenn wir sie erstmal so annehmen wie sie sind bzw. uns so annehmen, wie wir sind.
Der Schlüssel ist die Bewusstheit, die wir durch Achtsamkeit in unser Leben bringen. Wenn uns durch die Praxis der Achtsamkeit die äußeren Umstände und unsere inneren Einstellungen, die bei uns Stress auslösen oder ihn verstärken, immer bewusster werden, dann werden schon alleine dadurch heilsame Veränderungsprozesse angestoßen. Wir denken häufig, dass wir schon alles wissen, uns bereits alles bewusst ist, was in uns und um uns herum vorgeht, aber das ist - und da spreche ich aus eigener Erfahrung - eine Illusion. Wenn wir den Muskel der Achtsamkeit über eine gewisse Zeit trainieren, dann werden uns viele Dinge bewusst, die wir vorher überhaupt nicht wahrgenommen haben. Hier ein paar konkrete Beispiele, wo und wie Achtsamkeit hilft, Stress zu reduzieren.
Das Achtsamkeitstraining, das ich anbiete, nennt sich MBSR und es gibt mittlerweile über 3.800 wissenschaftliche Studien, bei denen unter anderem nachgewiesen wurde, dass die Teilnehmenden nach dem Kurs besser mit Stress umgehen können. Hier findest Du weitere Informationen zu MBSR.